7. November 2023
Eine flache und schnelle Brustatmung geht meistens auch mit einer Atmung durch den Mund einher. Durch diese Art zu atmen, wird der Körper in einem Zustand von Stress und Anspannung gehalten. Er wird nicht optimal mit Energie versorgt und wichtige Funktionen der Nasenatmung kommen uns nicht zugute. Wenn wir durch die Nase ein- und ausatmen, wird die Luft gereinigt und erwärmt, bevor sie in unsere Lunge gelangt. Außerdem riechen wir die Luft, was eine Schutzfunktion des Körpers darstellt. Grundsätzlich werden 10 Prozent mehr Sauerstoff vom Körper aufgenommen, wenn wir durch die Nase atmen. Und durch den längeren Weg verlangsamt sich die Ein- und Ausatmung automatisch ein wenig im Vergleich zur Mundatmung.
Bei der Beschäftigung mit dem Atem stoßen wir unweigerlich auf das Prinzip der Gegensätze und des Ausgleichs. Alles im Leben folgt diesem Prinzip: ohne Nacht kein Tag, ohne Ebbe keine Flut und auch Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden. Das Gesetz der Polarität herrscht auch in unserem Körper: Auf jede Phase von Stress und Spannung sollte auch eine Zeit der Entspannung folgen, damit wir wieder in die Balance kommen. Im modernen Alltag ist leider bei vielen von uns dieser Ausgleich nicht automatisch möglich. Das hat negative Auswirkungen auf unser Nervensystem und somit auch auf unsere Atmung, die vom Nervensystem gesteuert wird.
Unser Nervensystem hat zwei gegenpolige Systeme mit verschiedenen Funktionen im Körper:
Es wird oft als „Kampf- oder Flucht“-Modus bezeichnet und es aktiviert sich in stressigen oder gefährlichen Situationen. Der Herzschlag, Blutdruck und die Atemfrequenz erhöhen sich. Dadurch wird der Körper auf schnelle und kraftvolle Aktionen vorbereitet, um beispielsweise weglaufen oder sich verteidigen zu können. Der Körper reagiert mit:
In Ausnahmesituationen ist dies erforderlich und sinnvoll, als Dauerzustand schadet es uns jedoch.
Als Gegenspieler ist es folglich als „Ruhe- und Regenerations“-System bekannt. Es wird aktiv, wenn wir uns sicher fühlen und entspannen. Der Körper zeigt folgende Reaktionen:
Um das Gleichgewicht im Körper zu fördern und Regeneration zu begünstigen, ist eine bewusste und tiefe Atmung hilfreich. Damit schaffen wir es, den Sympathikus zu beruhigen und dem parasympathischen System mehr Raum zu geben. Wir bewirken eine innere und äußere Balance und lassen unseren Körper und Geist eine Verbindung eingehen.